Dingstock Sollwitt, ein zylindrischer Stab, auf einer Seite verjüngt, dort mit einer Art Öse und daran ein RinDer Dingstock von Sollwitt       Dingstock Sollwittfeld, ein zylindrischer Stab, auf einer Seite verjüngt, dort mit einer Art Öse und daran ein RingDer Dingstock von Sollwittfeld

 

Seit Anfang des 17. Jahrhunderts ist für den schleswig-holsteiner Raum der Begriff Dingstock dokumentiert. Hierbei handelt es sich um ein unterschiedlich gestaltetes, stabförmiges, meist eisernes Mal, das dazu diente, im Rahmen bäuerlicher Selbstverwaltung zu Zusammenkünften oder Verhandlungen beim Bauervogt einzuladen. Der Dingstock wurde dazu in festgelegter Reihenfolge  von Hofstelle zu Hofstelle weitergereicht. Wurde die Weitergabe unterlassen oder verzögert,  so wurde dieses Versäumnis bestraft und im Brücheregister vermerkt. So hat es Silke Göttsch in ihrem Buch "Stapelholmer Volkskultur" beschrieben.

Die hier gezeigten Dingstöcke aus Sollwitt und Sollwittfeld haben beide ein gespaltenes Ende (Feder), dort hinein wurde das Schriftstück gesteckt. Der Ãœberbringer trug es am Ring und ging so zu seinem Nachbar. Ältere Dorfbewohner der Gemeinde sind der Meinung, dass der Dingstock nach dem  2. Weltkrieg nicht mehr genutzt wurde.