Sollwitt- Viel Wissen über die Ortsgeschichte der Dörfer Sollwitt und Pobüll droht in Vergessenheit zu geraten. Deshalb haben sich auf Einladung von Ralf- Jens Schütt sechs interessierte Einwohner zusammengefunden und am 17. Oktober 2008 die "Chronik AG Sollwitt- Pobüll" gegründet. Als erste Aufgabe haben sie sich vorgenommen, in den Herbst- und Wintermonaten ausgesuchte ältere Bewohner zu besuchen und zu bitten, ihre Erinnerungen (und gerne auch Fotos) zur Verfügung zu stellen. So soll versucht werden, wichtige ortsgeschichtliche Informationen dem Vergessen zu entreißen, zum Beispiel: Wer besaß das erste Auto im Dorf? Wie sah es hier vor der Flurbereinigung aus? Wie funktionierte die Müllentsorgung? Und wer kann sich an die Moorkultivierung 1927 erinnern, als große Flächen der Landwirtschaft zugänglich gemacht wurden?
Bei der Gründungsversammlung hatte Bürgermeister Thomas Hansen von Grieres eine Überraschung der Gemeinde im Gepäck: Alte Dokumente in Buch und Brief, sowie etwa 1000 Dias, die der frühere Lehrer Cornelius Jensen von 1954 -1994 gemacht oder gesammelt hat. Das Herzstück dieses Dorfarchivs sind die Aufzeichnungen von Heinrich Carstensen aus Spinkebüll (geb. 1903 bei Jüdens in Sollwitt), der seinerzeit über jedes Haus und jeden Hof notierte, was unvergessen bleiben sollte. Ohne die Vorarbeiten dieser beiden Chronisten wäre es nicht möglich, Ortsgeschichte zu betreiben, weil schon zu viel Wissen verloren gegangen wäre.
Zum Fernziel hat sich die Arbeitsgemeinschaft gesetzt, eine Haus- und Höfe- Chronik der beiden Dörfer zu erstellen, die auf dem vorhandenen Dorfbuch aus dem Jahr 1994 aufbaut, aber auch bisher unbeachtete Aspekte einbezieht. Es soll versucht werden, gelegentlich die Zwischenergebnisse der Chronikarbeit auf der Homepage der Gemeinde vorzustellen.
Die Mitglieder der AG bitten die Einwohner von Sollwitt und Pobüll um ihre Unterstützung, sowie um eventuelle schriftliche Aufzeichnungen, Erinnerungen oder auch Bilder, vielleicht sind ja auch Luftaufnahmen vorhanden. Für den Sommer 2009 ist geplant, alle Anwesen zu fotografieren.
Falls noch jemand mitarbeiten möchte, kann er/ sie sich gerne an Ralf-Jens Schütt wenden unter
Einen typischen jungsteinzeitlichen Fund stellt dieser Schleifstein dar. In dieser4 länglichen Wanne wurden die zu schleifenden und zu polierenden Steinwerkzeuge in der Längsrichtung hin und her geschoben, bis ihre raue Oberfläche geglättet und die Schneiden scharf genug waren.
In der Jungsteinzeit waren die Menschen sesshaft geworden. Sie pflügten die Äcker mit dem hölzernen Hakenpflug, und um das geerntete Getreide als Nahrung verwerten zu können, musste es zu Mehl vermahlen werden. Es ist möglich, dass der wannenförmige ausgehöhlte Stein auch als Mahlwanne gedient hat, indem darin mit Hilfe eines runden Steines Getreide und Gräsersamen zerquetscht wurden.
Nach diesen Darlegungen darf abschließend hervorgehoben werden, dass im Raum Sollwitt-Pobüll seit etwa 5000 Jahren Menschen leben. Unsere Steinfunde bezeugen es.
Quelle: Dorfbuch Sollwitt/Pobüll (Seite 9)
Seit Anfang des 17. Jahrhunderts ist für den schleswig-holsteiner Raum der Begriff Dingstock dokumentiert. Hierbei handelt es sich um ein unterschiedlich gestaltetes, stabförmiges, meist eisernes Mal, das dazu diente, im Rahmen bäuerlicher Selbstverwaltung zu Zusammenkünften oder Verhandlungen beim Bauervogt einzuladen. Der Dingstock wurde dazu in festgelegter Reihenfolge von Hofstelle zu Hofstelle weitergereicht. Wurde die Weitergabe unterlassen oder verzögert, so wurde dieses Versäumnis bestraft und im Brücheregister vermerkt. So hat es Silke Göttsch in ihrem Buch "Stapelholmer Volkskultur" beschrieben.
Der hier gezeigte Sollwitter Dingstock hat ein gespaltenes Ende (Feder), dorthinein wurde das Schriftstück gesteckt. Der Überbringer trug es am Ring und ging so zu seinem Nachbar. Ältere Dorfbewohner der Gemeinde sind der Meinung, dass der Dingstock nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr genutzt wurde.
Im Dorf Sollwitt gab es früher zwei Arten von Bauern, die freien Bauern und die Pachtbauern. Die freien Bauern saßen als Vollfreie auf ihrem Besitz und schalteten und walteten, wie sie wollten. Sie konnten Land kaufen und verkaufen ganz nach Belieben und Vermögen. So wurden einige Besitze bedeutend vergrößert. Der Bauer hieß früher "Bonde". Waldbesitz freier Bauern heißt auch jetzt noch "Bondenholz".
Anders stand es mit den Pachtbauern. Man nannte sie nach dem dänisch-nordischen Wort für pachten (=faeste) die Faestebauern oder Festebauern. In Sollwitt gab es von ihnen vier.
Festestellen waren: zu Jürns, jetzt gesprochen wie Jüdens, Thor Claves, Hannsjens und Tammeres. Eigentümer dieser vier Festestellen war ursprünglich das Domkapitel, das heißt die damals katholische Kirchenverwaltung in Schleswig. Die Festebauern waren der damaligen Domvogtei in Koxbüll unterstellt und mussten als Lehnsträger für das ihnen anvertraute Kirchengut die Pacht an den Vogt in Koxbüll zahlen. Dieser führte die bäuerlichen Abgaben wieder an die Schleswiger Verwaltungsstelle ab, an das Domkapitel.
Starb der Festebauer, so ging, da die Stelle in Erbpacht war, der Besitz auf den ältesten Sohn über. Dieser bekam jetzt den Festebrief, also den damaligen Pachtvertrag. Es durfte von der Festestelle kein Land verkauft oder zu ihr hinzugekauft werden.
Nach der Reformation riss der Staat die Lehnsgerechtigkeit - das Recht, diese Bauernstellen weiter in Pacht oder Erbpacht zu geben - an sich. Die ehemaligen kirchlichen Festestellen wurden nun staatlich. Dadurch vergrößerten sich die Staatseinnahmen natürlich sehr. Und aus diesem Grund haben damals die Fürsten und weltlichen Obrigkeiten gewiss die Reformation mit gefördert. Sie konnten gemäß der damaligen Rechtsgrundlage nach dem Bekenntniswechsel in den Besitz der kirchlichen Besitztümer kommen.
Die Festestellen in Sollwitt hatten einen Umfang von jedes Mal ein Viertel Hufe. Die vier Stellen machten also zusammen eine Vollhufe aus. Nach einem Steuerregister hat im Jahre 1483 das Dorf drei, im Jahre 1499 zwei Besitzer gehabt, (ein Bohl ging an das Domkapitel, die Steuerabgaben wurden von der Vogtei Koxbüll geregelt). Was die Bohlzahl angeht, hat das Dorf damals denselben Umfang gehabt wie jetzt. Sollwitt umfasst 640 Hektar oder drei Bohl. Demnach ist dort ein Bohl ungefähr 213 Hektar groß. Bohl war ursprünglich das Stück Land, das von seinem Besitzer mit einem Pflug bearbeitet werden konnte. Es heißt zum Beispiel über Aufbringung von Lasten so: " Ein Bohl ward geschätzt zu drei Mark Goldes, deren eine jede acht Mark Silbers enthielt". Nach dieser Schätzung waren sowohl die Kriegslasten als auch andere Pflichten und Rechte bestimmt. Zu den Rechten gehörte z.B. das Anrecht zur Feldgemeinschaft. Es wurde also nach Mark Goldes oder Silbers eine Hufe, ein Viertel, Achtel, Sechzehntel Hufe geschätzt und so in Beziehung zum Besitz der Festebauern gebracht und dann geteilt.
Ein Festebrief, wie er für den Besitz zu Jürns (Jüdens, am 24. Januar 1978 abgebrannt) 1786 ausgestellt wurde, heißt wörtlich:
"Im Namen Ihro Königl. Majestät zu Dänemark, Norwegen p. p. meines allergnädigsten Königs und Herren, verfasst hiermit dero bestalteter Kammer Herr und Amtmann des Amtes Bredstedt, ich Gustav Gotthard von Blücher, Ritter, dem ehrsamen Matthias Carstensen in Sollwitt die seinem verstorbenen Schwiegervater Lorenz Clausen daselbst eingethan gewesene Domkapitels Insten Kathe daselbst, dergestalt und also, das er nach Erlegung vier und zwanzig Lübchilling Species Königl. Festegelder, dieselbe bebauen, bewohnen, verbessern, auch wie sie sonst in ihrem Ende und Scheiden belegen und von den Vorwesern geruhig genutzet und gebraucht worden, besten Gefallens damit schalten und walten möge. Jedoch das er der Obrigkeit davor alle Wege treu und gehorsam seye und sonsten alles dasjenige, was der Obrigkeit davon geplant und er zu bezahlen und zu leisten gehalten, alles zu rechter Zeit auch thun und leisten, die Gebäude in gutem und baulichen Stande unterhalten, nicht ohne obrigkeitlicher Consens von dieser Insten-Kathe verkaufen, versetzen, verpfänden oder auf andere Art und Weise etwas davon veralieniren (veräußern) solle, sondern derselbe dermaßen vorstehen, wie er es vor seiner Obrigkeit allemal zu verantworten sich getrauet. Alles bei Verlust der Feste.
Urkundlich ist ihm dieser Festebrief unter meiner Subskription und beigedruckter ordentlicher Pettschaft ertheilet worden.
- Geschehen auf dem Amts-Hause zu Bredstedt den 3. Nov.1786
G. v. Blücher
Soweit hatte es Heinrich Rohlfs (Lehrer in Sollwitt von 1923 - 1930, danach in Löwenstedt), in dem "Viöler Kirchenblatt" vom Juni 1932 geschrieben. Dieser Festebrief gibt zwei Personennamen her:
1. Lorenz Clausen (geb. 23. Januar 1744 in Behrendorf, gest. 1.Mai. 1785 in Sollwitt) war seit dem 28. April 1771 mit Catharina Thomsen geb.Jensen (geb. 31. Oktober.1735 in Pobüll, gest. 19.Mai. 1785 in Sollwitt), verheiratet. Für Catharina war es die 2. Ehe, vorher war sie mit Andreas Thomsen von Hansschreuers (damals noch im Dorf liegend, und Hansschrödes ausgesprochen, was soviel heißt wie "Hans Schneider" also der Vorname und den Beruf in dänischer Aussprache des Namensgebers der Hofstelle) verheiratet, dieser starb aber am 18. September 1769, mit 52 Jahren. Er hinterließ eine Tochter, Christina Andresen (1) sie war am 13. September 1767 geboren.
Nachdem ihr Stiefvater und ihre Mutter innerhalb von 19 Tagen im Mai 1785 gestorben waren, Erbte sie Hansschreues.
Am 3. November 1785 heiratet sie Matthias Carstensen, auf den Tag genau ein Jahr danach wird der vorgenannte Festebrief vom Bredstedter Amtmann auf seinem Namen ausgestellt.
2. Matthias Carstensen von Jüdens in Sollwitt, geboren am 30. Oktober 1765.
Er erbaute 1808, ein Jahr nach der Fluraufteilung bzw. Verkopplung, das Anwesen von Hansschreues auf dem Osterfeld von Sollwitt und wurde deshalb auch als Ausbauer bezeichnet, damals wurde diese Häuseransammlung auf dem Osterfeld an der Gemeindegrenze zu Süderhackstedt auch Klein-Sollwitt genannt. Bis heute haben sich noch Reste der alten Bausubstanz erhalten und werden noch gebraucht als Lagerschuppen für Futtermittel des jetzigen Besitzers Bernd Meyer.
(1) Patronymische Namensgebung: der Vorname des Vaters war der erste Teil vom Nachnamen der Kinder, danach schrieb man noch -sen, was soviel wie Sohn hieß:
"Andreas sein Sohn = Andresen", bei Töchtern wurde es auch so gehandhabt.
Dorfarchiv Sollwitt-Pobüll
Ralf-Jens Schütt
Auf einem Ackergelände östlich der Einmündung des Behrendorfer Weges in die Strasse von Sollwitt nach Süderhackstedt wurde dieses kunstvoll und formschön gearbeitete zierliche Steinbeil aus der Jungsteinzeit gefunden. Eine Doppelverzierung am stumpfen Beilende lässt vermuten, dass dieses Beil nicht für Spalt- oder Schlagzwecke verwendet worden ist, sondern möglicherweise einem mythisch-kultischen Ritual gedient hat. Die außergewöhnliche Verzierung besteht aus feinen Auskehlungen von ein Zentimeter langen, parallel verlaufenden Rillen. Im Wappen der Gemeinde symbolisiert es den Ortsteil Sollwitt.
Bis 1924 verbrachten die Bewohner Pobülls die Abende noch im Schein der Petroleumlampe. 1923 beschlossen acht Pobüller Bauern, Männer mit Initiative, kurzerhand mit eigenem Geld ein eigenes Elektrizitätswerk (Windturbine) zu bauen.
Um die Unkosten decken zu können, nahmen sie ein umfangreiches Darlehen in Husum und bei der Landesbank in Kiel auf. Die acht Bauern teilten sich die Rückzahlung anteilig nach der Größe ihres Hofes und der angeschlossenen Lampen. 1924 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Sollwitt erhielt erst zehn Jahre später, am 20. Nov. 1934, den Anschluss an das große Stromnetz.
In einer Schrift der Vereinigten Windturbinenwerke A.G. Dresden-Reick, ist über die Pobüller Anlage wörtlich zu lesen:
„Herkules-Windturbine erbaut 1923.
Nachdem die von Ihnen gelieferte windelektrische Anlage mit 12 m Raddurchmesser und 28m Turm mit 13-kW-Winddynamo und Batterie Type J8-220 Volt zirka ein halbes Jahr in Betrieb ist und wir uns von dem sehr guten Funktionieren Ihres Fabrikats überzeugt haben, können wir nicht umhin, Ihnen unseren Dank auszusprechen für die prompte und gute Bedienung.
An einer solchen Herkules Windturbine hat man wirklich seine Freude.
Die Dorfschaft Pobüll ist acht Besitzer groß, zusammen zirka 1500 Morgen Land (7500 Demat), zirka 120 Lampen sind installiert, oben im Turm ist eine Lampe von 500 Kerzen für die Dorfbeleuchtung angebracht und jetzt werden noch 8 Elektromotoren von je ca. 5 PS zum Dreschen, Häckseln usw. aufgestellt.
Im Januar haben wir ausprobiert, wie lange die Batterie für Beleuchtung ausreicht und sind zirka 15 Tage ausgekommen. Wir haben während dieser Zeit, obgleich Wind war, nicht geladen. Die erste Ladung der Batterie haben wir ebenfalls mit Wind ausgeführt. Die Mahlmühle, die von der Windturbine angetrieben wird, ist jetzt auch angeschlossen und bringt gute Leistung.
Pobüll b. Viöl (Schlesw.-Holst.) den 7. Mai 1924 i. A. Nikolaus Clausen“
Dieses stolze Bauwerk, insgesamt 34 m hoch, war damals für Pobüll so etwas wie ein kleines Weltwunder. Pobüll war damit anderen Dörfern in der fortschrittlichen Technik, nämlich Elektrizität für Licht und zum Antrieb von Maschinen einzusetzen, um 10 Jahre voraus. Als 1935 ein großer Zahn aus dem Kammrad der Mühle herausgebrochen war, hatte das „gute Stück“ ausgedient. Ein Eisenwarenhändler aus Schwesingfeld kaufte die Mühle und montierte sie ab. Nach 12 Jahren ging damit ein Stück stolzer Pobüller Dorfgeschichte zu Ende, und somit wurde auch Pobüll 1936 an das große Stromnetz angeschlossen.
Wie kam es zum Bau der Windturbine?
Die nächsterreichbare Mühle für die Pobüller Bauern lag in Sollerup, es war eine Wassermühle. Da im Herbst und Frühjahr der Weg über Sollwitt, zumal in nassen Zeiten, unpassierbar war, mussten die Pobüller ihren Weg zur Mühle über Haselund oder Rupel nehmen. Über die Instandhaltung des Moorweges nach Sollwitt hat es mit den Sollwitter Bauern ewig Streitereien gegeben. Also bauten sie kurzerhand eine eigene Mühle. Von der Dresdener Firma erschien 1923 ein Monteur in Pobüll, er bezog bei Thames gegenüber der Baustelle Quartier.
Seine Montagearbeiter waren Carsten Erichsen von Jenniges, Hannes Kiehne, Spinkebüll (er diente bei Claves in Pobüll), und Timkens Johannes von Norstedt (er diente bei Thames). Da die Mühle nach und nach in die Höhe wuchs, haben die drei Hilfsmonteure ihr anfängliches Schwindelgefühl überwunden und den nicht ganz ungefährlichen Bau bis zu seiner Vollendung gebracht.
Die damalige Inflationszeit 1923-24 hat die Bezahlung der Mühle für die acht Pobüller Bauernfamilien außerordentlich erschwert. Nikolaus Clausen (Thames) und August Lorenzen (Lorenzes) mussten die fällig werdenden Beträge immer direkt nach Dresden bringen. In Husum wurden die Ochsen verkauft und unverzüglich setzten sich die beiden Geldboten in die Eisenbahn und fuhren die Nacht durch bis Dresden. Dennoch, wenn sie dort ankamen, war bei der galoppierenden Inflation die Mark nur noch 30 Pfennig wert, und hatte mehr als 2/3 ihres Wertes eingebüßt. Dadurch hat so mancher Ochse dran glauben müssen. Da die Rentenmark 1924 durch die stabile Reichsmark abgelöst wurde, haben die Pobüller Bauern ihre letzten Schulden nach 1924 in Reichsmark beglichen.
Wenn die Pobüller abends ihre 500 „Kerzen“-Birne zur Straßenbeleuchtung einschalteten, sagten die Haselunder:“ Nu hem de Pobüller wedder de Mond uthungen“. Die acht Bauernstellen waren Bujes, Claves, Jenniges, Thames, Jacobs, Thomses, Carstens und Lorenzes, eine neunte Bauernstelle bestand zwar schon seit 1910, der Hof Waldheims der Familie Ketelsen, war aber wegen ihrer Abgelegenheit nicht „unter Strom gesetzt“ worden.
Straßenbeleuchtung wie in Pobüll 1924-35 gab es in der damaligen jungen Gemeinde Sollwitt, sie besteht seit 1934, durch Zusammenschluss der Dorfschaften Sollwitt und Pobüll, erst wieder im Jahre 1995. Herstellung von Energie durch Windmühlen wird es 90 Jahre später ab 2014 wieder in der Gemeinde Sollwitt geben, wenn auch nicht zum eigenen Verbrauch, so wird es doch in das große Stromnetz eingespeist werden. Bei dieser großen Unternehmung wird es wohl etwas teurer werden, aber im Vergleich zu 1923 sind auch mehr Gesellschafter an der Finanzierung beteiligt.
Ralf-Jens Schütt, Sollwitt
Quellen: „Pobüller Chronik“ von Cornelius Jensen, 1984. S. 65-72.
„Hier bi uns to Hus“ v. Heinrich Carstensen u. Cornelius Jensen, 1994. S. 33-34.